Tee-Zeremonie
Die
Japanische Teezeremonie (jap.: sado oder veraltet chado), auch bekannt
als Teeweg und Teeritual, steht in ihrer zugrunde liegenden Philosophie
dem Zen nahe. Es ist eine in ihrem Ablauf bestimmten Regeln folgende
Zusammenkunft, bei der ein oder mehrere Gäste von einem Gastgeber Tee
und leichte Speisen gereicht bekommen. Um dem Gast die Möglichkeit zur
inneren Einkehr zu bieten, findet die Zusammenkunft in einem bewusst
schlicht eingerichteten Teehaus statt. Die Handgriffe und Regeln der
Zeremonie bedarf großer Sorgfalt und wird in langen Jahren erlernt.
Ab dem 14. Jahrhundert verbreite sich der Brauch, Tee zu trinken, auch in der Oberschicht. Dabei wurde das Gesellschaftsspiel Tocha
kreiert, bei dem die Gäste Tee aus verschiedenen Gegenden serviert
wurde. Sie mussten dann den Tee den jeweiligen Anbaugebieten zuordnen.
Häufig wird folgende Anekdote zur Erklärung des Wesens des Teeweges genannt:
Ein Schüler Rikyu Sens fragte einst folgendes: "Was genau sind die
wichtigsten Dinge die bei einer Teezusammenkunft verstanden und
beachtet werden müssen?"
"Bereite eine köstliche Schale Tee; lege
die Holzkohle so dass sie das Wasser erhitzt; arrangiere die Blumen so,
wie sie auf dem Feld wachsen; im Sommer erzeuge das Gefühl von Kühle;
im Winter, Wärme; tue alles vorzeitig; sei auf Regen vorbereitet; und
widme jenen mit denen du dich zusammenfindest dein ganzes Herz."
Der Schüler war mit dieser Antwort etwas unzufrieden weil er in ihr
nichts von so großem Wert finden konnte, dass es als Geheimnis des
Verfahrens hätte bezeichnet werden können. "Das alles weiß ich
bereits…"
Rikyu antwortete, "Wenn du also eine Teezusammenkunft
leiten kannst, ohne von einer der Regeln die ich nannte abzuweichen,
dann werde ich dein Schüler."
(Antworten des Meisters nach dem
Muster "dann werde ich dein Schüler" sind in Zen Geschichten nicht
unüblich. Siehe auch: Zen-Koans)